Intuition kann sinnbildlich als die Übersetzung deiner Gefühle betrachtet werden und sie besitzt ein starkes, richtungsweisendes Potential. Nimmst du deine Gefühle nicht aktiv wahr und gibst ihnen keine Stimme, so errichtest du um dich herum eine unsichtbare Mauer. Diese hält dich davon ab, intuitiv zu handeln, denn du hast den Zugang zu deinem Inneren verloren. An dieser Stelle übernimmt der stark von außen beeinflusste Verstand Entscheidungen, Handlungen und definiert Ziele, ohne deine Gefühle einzubeziehen. Möchtest du nun zurück zu einem intuitiven Essverhalten finden, so ist es zuerst wichtig, dir selbst wieder zuzuhören, deine wahren Gefühle zuzulassen, ihnen eine Stimme zu geben und hinzuschauen, was du wirklich brauchst.

Wird der Verstand stark von außen beeinflusst, übernimmt er Entscheidungen, Handlungen und definiert Ziele, ohne deine Gefühle einzubeziehen.
Schau dir deine Gefühle an und achte auf sie.
Gefühle sind dein persönliches Funksystem

Werden Gefühle zugelassen und nicht weggedrückt oder ignoriert, können sie wie eine Art Funksystem wirken. Die Intuition empfängt die gefunkten Informationen und bereitet sie auf, sodass daraus Impulse entstehen, die dir in deinen alltäglichen Entscheidungsprozessen sehr wertvolle Unterstützung liefern können. Liest und deutest du deine Gefühle, so werden sie also zu wichtigen Begleitern auf den meisten Lebenswegen – eben auch auf jenem, hinzu einem entspannten Verhältnis zum Essen. Die Intuition gibt dir dann z. B. eine Antwort darauf, ob du auf Basis deiner Gefühle echten Hunger körperlichen Ursprungs verspürst, oder aus anderen Gründen zum Essen greifen willst.

Intuition als Indikator für Wahrheit oder Selbstlüge

Ist es wirklich die große Schüssel Salat, die du essen willst, um körperliche Hungersignale zu stillen, oder doch eher eine warmes Chili sin Carne mit Guacamole, welches du in Wahrheit viel lieber magst? Hast du dich in der Vergangenheit vom permanenten Kalorienzählen leiten lassen, Kohlenhydrate strikt reduziert oder ganze Lebensmittelgruppen aus deiner Ernährung ausgeschlossen? Wenn ja, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du zum Salat greifen wirst. Aus diesen, vom Verstand geleiteten Handlungen entstehen Gewohnheiten, die es dir heute schwer machen können, wieder intuitiv zu essen und ehrlich Essensentscheidungen zu treffen. Vielleicht war oder ist es dein Ziel, abzunehmen und du hast in Magazinen, Diätprogrammen oder Sozialen Medien gehört, dass die gerade genannten Restriktionen deinen Gewichtsverlust unterstützen können. Daraus sind nun Glaubenssätze entstanden, die deine wahre Intuition eingemauert haben. Erhält die Intuition wieder eine Stimme, dann hilft sie dir, dich nicht länger zu belügen, sondern aus deinem Inneren heraus wahr zu handeln. Indem du spürst bzw. über deine Gefühle identifiziert hast, dass du wirklich hungrig bist und das Essen nicht gerade dazu dienen soll, dich besser zu fühlen, gibt dir deine Intuition einen klaren Handlungsimpuls, der die Übersetzung deines körperlichen Hungergefühls ist = iss etwas, das dich satt macht.

Solltest du stattdessen spüren, dass es dir schlecht geht, du Stressgefühle wahrnimmst, die du trotz der auferlegten Ernährungsvorschriften des Verstandes mit (übermäßigem) Essen abgepuffert hast, dann ist der „Hunger“-Gefühl nur ein Symptom, das dich auf andere, zu erfüllende Bedürfnisse aufmerksam machen will. In Fällen wie diesen, zeigt sich echter Hunger nicht in Form von Magengrummeln, einem leeren Gefühl im Bauch oder leichter Schwäche. Stattdessen kann es sein, dass du innerliche Unruhe wahrnimmst, ein ständiges Umkehrkreisen von Gedanken oder Anspannung im Brustraum, die dich kaum tief durchatmen lässt. Essen wäre dann nur ein Mittel, das dir kurzfristig ein Wohlgefühl gibt.

Erhält die Intuition wieder eine Stimme, dann hilft sie dir, dich nicht länger zu belügen, sondern aus deinem Inneren heraus wahr zu handeln.
Hast du wirklich Hunger oder willst du dich ``nur`` besser fühlen?
Erkenne, was du wirklich brauchst

Indem du unterschiedliche Gefühlszustände und deine damit verbundene Situation aktiv erkennst, kannst du für deine Bedürfnisse sorgen, um dich nachhaltig besser zu fühlen. Übe dich also darin wahrzunehmen, ob du anstelle von Essen vielleicht vielmehr eine Pause brauchst, dir ein Spaziergang mit frischer Luft guttun würde oder auch ein kurzes Telefonat mit einem Menschen, der dir nahesteht und erfülle dir diese Bedürfnisse. „Lücken“ durch emotionales Essen zu stopfen, würde dich weiterhin davon abhalten, intuitiv zu essen. Durch das Aufbrechen alter Gewohnheiten wirst du stattdessen automatisch mehr und mehr in der Lage sein, deinen echten Hunger spüren und damit intuitive Essensentscheidungen treffen zu können. Das Essen wird sich dann gut anfühlen, dich wirklich zufriedenstellen, weil es in deinem wahren körperlichen Interesse ist und dir neue Energie schenken wird. Hättest du stattdessen einen Essanfall, verstärkt dieser deine Anspannung auf körperlicher und mentaler Ebene, sodass dein Energielevel sinken und dein Wohlbefinden immer wieder beeinträchtig werden würde. Eine Spirale, die dir den Weg zur Freiheit unmöglich macht.

Brich deine alten Gewohnheiten auf.
Du wirst mehr und mehr in der Lage sein, deinen echten Hunger spüren und intuitive Essensentscheidungen treffen zu können.
Der Unterschied zwischen Angst und innerer Ruhe

Wenn das Thema Essen für dich im Moment noch negativ behaftet ist, du unsicher bist und Angst fühlst, wenn es darum geht, was du essen darfst/kannst, dann schwächen diese Angstgefühle deine Intuition. Die Angst ist selten ein guter Berater und macht es dir schwer, bei dir selbst zu bleiben. Dein Nervensystem ist überlastet, deswegen ist es wichtig, in diesen Situationen zunächst zur Ruhe zu kommen und dich zu sammeln. Warum? Deine Intuition wird am lautesten zu dir sprechen, wenn du ruhig bist und dich frei von dem machst, was dir dein Verstand einreden will. Wenn du bisher z. B. nur zu festen Zeiten gegessen, dir bestimmte Lebensmittel verboten oder deine Essensentscheidungen ausnahmslos von der Kalorienzahl abhängig gemacht hast, dann sind daraus Gewohnheiten entstanden, die wenig mit Intuition und authentischen Entscheidungen gemeinsam haben. Dein Handeln ist vielmehr geprägt von Angst, Sicherheit und Kontrolle. Du arbeitest gegen dich, anstelle deiner Intuition eine Stimme zu geben, die dir auf ganz natürliche Art situativ unterschiedliche Handlungsimpulse geben wird und somit auf der Gegenseite von Sicherheit steht, die dein Verstand will.

Intuitiv zu essen bedeutet, immer wieder von Neuem auf deinen eigenen Körper zu hören und dessen Signale mithilfe der Gefühlsebene zu deuten.
Sage JA zu dieser Herausforderung.
Der zuerst schwer erscheinende Weg wird bald leicht sein

Versuche dich deswegen in Bezug aufs Essen ebenso wie in anderen Bereichen des Lebens von deiner Intuition leiten zu lassen. Du sagst dadurch JA zur Herausforderung, zu erspüren, was dir in dem jeweiligen Moment entspricht und das richtige für dich ist. Anfangs wird es dir vielleicht noch schwerfallen, dich Mut kosten, wenn du deine Intuition bisher hinter einer Mauer versteckt hast. Je öfter du dich dieser Herausforderung stellst, umso mehr neue neuronale Verknüpfungen werden in deinem Gehirn entstehen, die es dir leichter machen werden deine alten Gewohnheiten zu durchbrechen. Sei bereit, Altes loszulassen und den Weg in eine neue Richtung zu wählen, die anders ist als das was du bisher kennst. Intuitiv zu essen bedeutet, immer wieder von Neuem auf deinen eigenen Körper zu hören und dessen Signale mithilfe Gefühlsebene der zu deuten. Dieser neue Weg wird dich anfangs herausfordern, dir schwer erscheinen. Entscheidest du dich aber jeden Tags aufs Neue dafür, ihn weiter zu gehen, führt er dich dieser Weg hin zu einem entspannten, intuitiven Essverhalten, das dir bald leichter und leichter fallen wird. Sei glücklich und dankbar über jede positive Veränderung in diesem Prozess und vertraue darauf, dass er sich für dich nachhaltig lohnen wird.